Mittwoch, 10. April 2013

Week of Legends: King Eric

Eigentlich möchten wir uns nicht mit Manchester United in Verbindung bringen. Der Verein der alles Böse im Zirkus des Fussballs repräsentiert. An der Spitze der Teufel mit der roten Whiskeynase. Allerdings war nun leider mal ein Mitglied dieses Teufelswerk einer der besten und zugleich kontroversesten Spieler der Welt.

Heute ist er als Schauspieler und Fussballbotschafter auf der Welt unterwegs. Das neuste Projekt ist ein Film über Rebellen des Fussballs, die sich politisch für ihr Land engagiert haben. Davor hat er zahlreiche Filme abgedreht (besonders Looking for Eric ist empfehlenswert), in Werbungen mitgespielt, das Französische Beachsoccerteam geleitet und im Jahr 2011 das Amt des Sportdirektors für die New York Cosmos übernommen.

Eric Cantonas Karriere begann in Auxerre im Jugendteam. Nach einigen erfolgreichen Jahren, in denen er allerdings immer wieder mit Handgreiflichkeiten und gefährlichen Grätschen für Gesprächsstoff sorgte, wechselte er im Jahr 1988 zu Marseille. Allerdings konnte er sich bei Marseille nie richtig ins Team einfügen und wurde nach Bordeaux und Montpellier ausgeliehen, wo er wieder mit gewalttätigen Aktionen auffiel und schliesslich nicht mehr erwünscht war. 1991 wurde er nach Nimes verkauft und Cantona beschloss im Alter von 24 Jahren seine Fussballkarriere zu beenden.

Der französische Nationalteamcoach Platini und sein Psychiater ermutigten ihn allerdings zum weiterspielen und rieten ihm nach England zu wechseln um dort sein Glück zu versuchen. Bei Leeds United schlug Cantona sofort ein und war entscheidend involviert beim Titelgewinn, obwohl er nur drei Tore erzielte während der Saison erzielte. Ein Jahr später wechselte er danach zu Manchester United und verhalf ihnen zu ihren grössten Momenten.

Er gewannt mit Manchester United in 5 Jahren, vier Meisterschaftstitel und erzielte viele wichtige und atemberaubende Tore. Bemerkenswert war allerdings auch seine Fähigkeit, sich zu dummen Aktionen hinreissen zu lassen und er kassierte öfters rote Karten. Im Spiel gegen Crystal Palace wurde er weltberühmt, als er nach einer roten Karte mit einem Karate Kick auf einen Fan der gegnerischen Mannschaft losging, nachdem dieser ihn beleidigt hatte. Cantona entkam knapp einer Gefängnisstrafe und wurde für ein halbes Jahr von jeglichen Fussballspielen ausgeschlossen.

An der Pressekonferenz zu diesem Fall verstärkte er sein Image als Fussballikone als er folgendes sagte:  "Wenn die Möwen den Fischkutter verfolgen, ist es weil sie hoffen, dass Sardinen ins Meer geworfen werden. Vielen Dank." Er erhob sich und liess die Reporter amüsiert und verwirrt zugleich zurück.

Im Alter von 30 Jahren, verkündete er seinen Rücktritt vom Fussball und beendete seine Karriere mit Manchester United. Jahre später erklärte er seinen frühen Rücktritt und sagte: "Wenn du den Fussball verlässt ist es nicht leicht, dein Leben wird komplizierter. Ich weiss es weil ich mir manchmal denke ich hätte zu früh aufgehört. Ich liebte das Spiel, aber ich hatte nicht mehr die Leidenschaft und den Willen. Ich wollte nicht mehr früh zu Bett gehen, nicht mit Freunden ausgehen, nicht trinken und nicht die Sachen zu tun, die ich mag im Leben."

Cantona wurde als Sohn von italienischen Einwanderern in Marseille geboren und begann sich früh für Kunst, Film und Politik zu interessieren. Dinge, die er nun nach seiner Karriere nachholt. Vor drei Jahren startete er die Initiative Bankrun bei der alle Leute gleichzeitig all ihr Geld von der Bank abheben sollten, damit das Finanzsystem zusammenbricht.

Trotz seiner kurzen Karriere und seinen vielen Aussetzern, wird Cantona heute als einer der grössten Fussballer aller Zeiten angesehen. Kreativ, elegant und bei wichtigen Spielen immer zur Stelle. Die Frage ist allerdings wie weit Eric heute wäre, hätte er nicht diese dunkle selbstzerstörerische Seite.

Heute steht Eric Cantona als grosse Fussballikone da und nutzt seine Bekanntheit um auf Probleme hinzuweisen (Bsp. Bankrun) und wollte sich zum Präsidenten von Frankreich wählen lassen, damit er den Obdachlosen und Armen helfen kann. Er fordert die Freilassung eines palästinischen Fussballers der in Israel in Haft sitzt und zeigt mit seinem neusten Projekt, dass Fussball mehr ist als nur ein Sport und ganze Völker und Länder zusammenführen kann.

"I am not a man. I am Cantona!"







Keine Kommentare: